27.04.2015 - Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften in Aschaffenburg

Gut 516 Karateka aus 166 Vereinen des gesamten Bundesgebietes stellten sich am 25. und 26. April der Herausforderung zu den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklasse wie auch der Meisterschaft für Menschen mit Behinderung. Vom Sächsischen Karatebund nahmen dreizehn Sportlerinnen und Sportler daran teil. 

Nach einer herzlichen Begrüßung am Samstagmorgen begannen Punkt neun Uhr die ersten Wettkämpfe.

Den Beginn machte Gertjan Spiegelhauer (Karate-Do Club Olbernhau) im Kumite bei den Herren ab 84 Kilogramm. Er stellte sich gegen Merlin Wehmeier aus Sachsen-Anhalt. In den ersten gut zweieinhalb Minuten war alles ausgeglichen - beide starteten Angriffe, konnten diese aber nicht in Punkte enden lassen bzw. wurden zuvor geblockt. Ein paar Sekunden später ließ Gertjan bei einem fehlgeschlagenen Angriff die Deckung etwas zu weit fallen und kassierte dafür einen Mawashi Geri des Gegners, welcher von den Kampfrichtern auch gewertet wurde. In den darauf folgenden letzten Sekunden konnte er den Rückstand leider nicht mehr aufholen und verlor mit 0:3. Da der Sachsen-Anhälter im Laufe des Wettkampfes ebenso ausschied, kam Gertjan nicht mehr in die Trostrunde.

Parallel dazu wurden auf den Tatamis eins und zwei die beiden Pools der Herren bis 84 Kilogramm ausgefochten. In Pool eins startete der Stollberger Daniel Schuffenhauer. Daniels erster Gegner konnte an der Meisterschaft nicht teilnehmen, wodurch er mit einem Freilos direkt in Runde zwei gelangte. Dies mag zwar gut sein, werden manche denken. Doch hat ein Starter ein Freilos und ist erst in Runde zwei mit Kämpfen an der Reihe, ist dessen Gegner definitv durch die vorherige Begegnung aufgewärmt und im Training. Dies musste auch Daniel zeitweise spüren. Zwar konnte er wie auch sein Gegner, Steven Fener (Niedersachsen), Tsukis ins Ziel bringen, aber wurden die seines Kontrahenten gewertet, weil diese etwas zeitiger ausgeführt waren. Nach drei Minuten musste er sich mit 0:5 geschlagen geben. Wie auch in Gertjans Fall bekam er keine Gelegenheit mehr, sein Können in der Trostrunde zu zeigen.

Christopher Uhlig vom Karate-Dantai Marienberg machte sich im zweiten Pool der Kategorie an die Arbeit. So hatte er in seiner ersten Begegnung den Brandenburger Thorben Bergelt vor sich, gegen den er unter anderem letztens bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften kämpfte. Nach einem spannenden Kampf mit einigen knappen Wertungen, in dem sich Christopher durchaus gut geschlagen hat, aber nicht alles aus sich herausholen konnte, gewann schließlich Bergelt mit 3:0. Nachdem dieser in Runde zwei verlor, kam auch hier wieder keine Trostrunde für Sachsen ins Spiel.

Bei den Damen trat unter anderem Vanessa Stahlberg (Bushido Stollberg) in der Kategorie -50 Kilogramm an. Sie setzte sich in einem guten ersten Kampf gegen Jana Fritz erfolgreich durch und zog ein in Runde zwei. Dort jedoch musste sie sich Sarah Bustian geschlagen geben.
Vom Sei-Wa-Kai Meißen trat Sarah Kudell den Weg zur Deutschen Meisterin an. Bei den Damen bis 61 Kilogramm startete sie in einem äußerst stark besetzten Teilnehmerfeld. In einer knappen Begegnung konnte sie sich jedoch gegen Tina Liermann nicht durchsetzen und schied dadurch früh aus dem Turnier aus.

Bei den Damen bis 68 Kilogramm stellte sich die Rochlitzerin Claudia Gabrich der Herausforderung. Nach einem sehr guten Kampf gegen Manuela Grirc wurde für sie in Runde zwei der Weg zur deutschen Meisterin bereits verbaut. Gegen eine Johanna Kneer (RuhrDojo Essen-Bochum) in Höchstform, konnte sie kaum etwas entgegen setzten und verlor mit 0:7. Kein Wunder, dass ihre Kontrahentin an diesem Tag Vizemeisterin geworden ist. Claudia mobilisierte nochmals Ihre Energie in der Trostrunde und schaffte es schließlich auf Platz sieben.

Kumite der Herren -67 Kilogramm: In dieser Kategorie startete Eric Sagaßer (Sei-Wa-Kai Meißen) für Sachsen. Mit zwei sehr guten Begegnungen (1. Kampf gegen Andreas Schewtschenko: In den letzten Sekunden erzielte er den entscheidenen Punkt mit einem Tsuki chudan zum 4:3; 2. Kampf gegen Sergen Steinbauer: zunächst ausgeglichen bis zum 5:4, dann kniete sich Eric nochmals hinein und gewann mit 9:6) führte es ihn in Runde drei. Sein dortiger Gegner sollte der Berliner Tohan Öztürk sein. Eric holte zum Ende der Begegnung noch auf, dennoch konnte er seinen Kontrahenten - welcher der neue deutsche Meister geworden ist - nicht bezwingen. Endstand 1:2 für Öztürk. Mit einem klaren 9:1 tankte er im ersten Trostrundenkampf (Gegner: Tim Brandner, Bayern) nochmals Kraft für den Weg ins "kleine Finale". Doch in der folgenden Begegnung machte ihm Apti Daudov (Hamburg) einen Strich durch die Rechnung. Trotz des letzten Kampfes erzielte Eric Platz fünf.

Sein Landsmann Benedikt Schult (K4 Leipzig) hatte weniger Glück. Mit vielen guten Angriffen brachte er Philipp Gohmann zu Beginn etwas in Bedrängnis. Dieser ließ sich aber nicht beirren und verwandelte schließlich vier Tsukis und gewann mit 4:0. Da er in der nächsten Runde selbst verlor, erhielt Benedikt keine Chance, in der Trostrunde anzutreten.

Der Verein Bushido Stollberg entsandte gleich zwei Karateka bei den Herren -75 Kilogramm. Jan Kotschik musste sich gleich zu Beginn dem späteren Vizemeister Laurent Etemi geschlagen geben. Auch in der Trostrunde konnte er sein Können an diesem Tag nicht unter Beweis stellen und schied endgültig aus.
Ähnlich erging es Karl Meister: in Begegnung eins bezwang ihn der Bayer Johann Hawe. Weil dieser schon in der nächsten Runde gegen DKV-Kader-Athlet Noah Bitsch ausschied, fiel für ihn die Trostrunde aus. Erfolgreicher war er im Kumite-Team, in dem er mit seinem Team auf Rang drei landete. Da er aber für Brandenburg ins Rennen ging, kann der SKB diesen Erfolg nicht für sich verbuchen.

Den Abschluss des Tages bildeten die Meisterschaften für Menschen mit Behinderung, die nun bereits zum achten Mal ausgetragen wurden. Hierbei errang André Grosjean (Karate-Do Club Olbernhau) den dritten Platz bei den geistig behinderten Herren. Ebenfalls den dritten Rang erzielte Marcus Schlenkrich vom Tomogara Ryu Kamenz bei den Herren der Kategorie Cerebralparese Stehende Klasse.

Am Sonntag war auch der letzte Sportler des Sächsischen Karatebundes endlich an der Reihe: Tu Phan (K4 Leipzig) wollte sich in der Diszplin Kata mit den Besten Deutschland messen. Nachdem er mit einem Freilos in den Wettkampf startete hieß sein erster Kontrahent Paul Lichwark. Aufgrund der Anspannung vor der ersten Kata zum Turnier führte Tu eine zwar sehr gute, aber etwas statisch ausgeführte Nipaipo aus, mit der er im Kampfrichterentscheid 3 von 5 Stimmen für sich gewann und sich den Sieg sicherte. Nun ging Tu mit der Gojushiho sho gegen Roman Lux ins Rennen. An dieser Stelle musste er sich seinem Gegner geschlagen geben, welcher eine nahezu fehlerfreie Kata darbot und deutlich gewann. Auch Tu war es nicht vergönnt, sich in der Trostrunde ins Spiel zu bringen.

Alles in Allem gab es mehrere gute Starts für unsere Sportler, diese konnten nur nicht so genutzt werden, wie erhofft. Wir beglückwünschen vor allem Claudia zu ihrem siebten und Eric zum fünften Platz!

Im Ranking zur Deutschen Meisterschaft schaffte es der SKB auf Rang 12.

Weitere Impressionen findet ihr in Kürze im Fotoalbum.

Medaillenspiegel
Ergebnisliste - Leistungsklasse
Ergebnisliste - Menschen mit Behinderung

Ron Beer, Pressereferent SKB
Quelle der Ergebnisse: DKV